Pferde sind im Gegensatz zu uns Menschen Dichromaten. In einer sehr aufwendigen Arbeit in Amerika (Neurobiologe Joseph Caroll vom Medical College of Wisconsin in Milwankee) wurde nachgewiesen dass Pferde nur 2 Zapfentypen im Auge haben und somit Blau/Gelb/Schwarz/Weis am besten erkennen. Rot und Grün wird in Grautönen wahrgenommen. Wir Menschen sind Trichromaten, haben also 3 Zapfentypen im Auge und sehen deshalb die Welt in allen Farben!
Es kann schon mal vorkommen das beim Springen über Hindernissen Pferde scheuen weil ein Farb-Ton (Blau/Gelb/Schwarz/Weiss) besonders Heraus sticht und das Pferd etwas verwirrt / irritiert.
Wie sehen Pferde!?
Pferde sind Fluchttiere! Alle Fluchttiere haben die Augen seitlich am Kopf. Beim Pferd ist das so dass das Rechte Auge nach hinten schauen kann und das Linke Auge schaut nach vorne. Pferde können fast 180° sehen. Um auch den „toten“ Winkel mit zu bekommen wenn man genau hinter dem Pferd steht muss es den Kopf wenden um hin zu sehen was da steht/passiert.
In der Regel ist das Linke Auge beim Pferd das Sicherheits- Auge. Auch deshalb weil es durch unserer Tätigkeit besser trainiert ist. Das Linke Auge schaut nach der Gefahr- dem „Puma“. Das Rechte Auge ist in der Regel das Fluchtauge, damit sucht das Pferd schon nach dem Weg, die Wegbeschaffenheit.
Jeder kennt das sicher:
Gerade im Winter passiert das oft, wir legen unsere Jacke und oder die Abschwitzdecke auf die Hallen Band ab. Wir Reiten los und auf der einen Hand läuft unser Pferd super, kaum machen wir einen Handwechsel scheut unser Pferd an der Bande wo so viele Jacken/Abschwitzdecken liegen.
Für das Pferd lagen diese Sachen quasi eben noch nicht da.
Oder Beim Ausritt kommt der ein oder andere vielleicht an einer Bank vorbei wo das Pferd entweder auf dem Hin oder Rückweg scheut.
Auch alte Jagtmeister sagten schon: „Was das Pferd auf dem Hinweg nicht sieht, sieht es garantiert auf dem Rückweg“!!
Wie kommt das!?
Das Pferd sieht die Bank/Jacke/Decke mit dem Einen Auge. Diese Bildinformationen werden im gegenüber liegenden Gehirnbereich abgespeichert. Auf dem Hin/Rückweg oder auf der anderen Hand (in der Halle) wird die Bank/Jacke/Decke mit dem anderen Auge wahr genommen. Im Gegenüber liegenden Gehirnbereich wird nach diesen Bildern gesucht. Da das Pferde Gehirn 8-mal langsamer schaltet (als unser Gehirn) findet es das Bild nicht auf Anhieb. Das Pferd gerät in Panik, erschrickt, scheut, läuft weg, es versucht vor diesen „Puma“ zu flüchten. Das ist für ein nicht ausbalanciertes Pferd ganz normal….
Was kann man dagegen tun!?
Aus der alten klassischen Reitweise kommen die kurzen prägnanten Übungen. Es werden kurze schnelle oder langsame Wechsel geritten. Es wird nie lange geradeaus geritten, wie soll man auch auf langer Strecke das Pferd unter seinen Schwerpunkt bringen!?
Das hat auch den Grund dass man das Pferd „setzen“ möchte. Das das Pferd vermehrt auf die Hinterhand kommt. Die Lastdauer auf die Hinterbeine verlängert wird. Das das Pferd Vermehrt unter seinen Schwerpunkt tritt und somit sich besser Ausbalancieren und Koordinieren kann. Damit wird es sicherer in seiner Körperwahrnehmung und wird weniger flüchten.
Das noch mit Blau/Gelben Gassen unterstützt wirkt erstaunlich gut!
Durch die Blau/Gelben Farbreize, den relativen schnellen Handwechsel wird das Pferdegehirn angeregt schneller zu schalten, zu reagieren. Dadurch wird das Pferdegehirn besser ausbalanciert und das Überträgt sich natürlich auch auf den Pferde Körper der sich dadurch besser Koordinieren kann. Die Bilder, Emotionen können somit im Pferdegehirn schneller und besser abgerufen und verarbeitet werden. Der Fluchtweg wird kürzer oder fällt ganz weg!
Beim Menschen setzt man z.B. die Kinesiologie dafür ein, um eine bessere Körperbalance zu bekommen. Wenn Kinder z.B. unkonzentriert sind helfen oft die Cross-Crawl Übungen. Das ist nichts anderes als wenn wir mit unserem Pferd achten reiten oder öfters durch den Zirkel wechseln!
In den USA sind Traumatisierte Kriegsveteranen durch schnelle rechts/links Reize fürs Gehirn mit der EMDR- Methode erfolgreich Therapiert worden!